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 10 / 11 / 2021 in Karrierewelt

Boreout – wenn Langeweile am Arbeitsplatz krank macht

Einfach einmal nichts tun. Den ganzen Tag gemĂŒtlich und ohne Stress im BĂŒro verbringen. Nicht immer irgendwelchen Deadlines nachhetzen. Auch mal Privates wĂ€hrend der Arbeitszeit erledigen können: Was auf den ersten Blick vielleicht verlockend klingen mag und fĂŒr eine begrenzte Zeit sehr entlastend wirken kann, hat seine TĂŒcken und kann sich – wenn es zum Dauerzustand wird – zu einem Boreout-Syndrom, mit schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen entwickeln. Denn, was viele nicht wissen: Nicht nur Überforderung und ĂŒbermĂ€ĂŸiger Stress können krank machen, sondern auch das Gegenteil: Unterforderung, Langeweile und Perspektivlosigkeit.

Auch, wenn „Boreout“ mittlerweile ein geflĂŒgeltes Wort ist, offiziell gibt es die Diagnose „Boreout“ gar nicht. Der Begriff wurde von den zwei Unternehmensberatern Philippe Rothlin und Peter R. Werder entwickelt und in ihrem Buch „Diagnose Boreout“ 2007 das erste Mal vorgestellt. Die Autoren beobachteten ein spannendes PhĂ€nomen: In der Arbeitswelt des 21. Jahrhunderts ist Stress durch Überforderung nur eines von vielen BelastungsphĂ€nomenen. Neben dem allgemein bekannten „Zuviel an Arbeit“, dem das Burnout folgt, gibt es, als neuartiges PhĂ€nomen, auch ein „Zuwenig an Arbeit“, das in weiterer Folge zu einem Boreout fĂŒhren kann – ein Ausbrennen durch Langeweile und Unterforderung. Gerade im Unternehmenskontext hat der neue Begriff zu viel Diskussion gefĂŒhrt. Im wissenschaftlichen Bereich hat er sich bisher jedoch noch nicht durchgesetzt. Allerdings ist auch in der Wissenschaft schon lange bekannt: Monotonie und UnterbeschĂ€ftigung machen auf Dauer krank.

Was ist Boreout?

Das Wort „Boreout“ bzw. „Boreout-Syndrom“ kommt vom englischen Wort „Boredom“ (Langeweile) und ist an das viel bekanntere „Burnout-Syndrom“ angelehnt. Im Gegensatz zum Burnout-Syndrom, das durch massive Überforderung am Arbeitsplatz entsteht, bezeichnet das Boreout ein Krankheitsbild, das durch chronische Unterforderung und Langeweile entsteht. Stress vor lauter Langeweile? Ja, das geht. Wer an einem Boreout-Syndrom erkrankt, lĂ€uft Gefahr, Ă€hnliche Symptome wie beim Burnout-Syndrom zu entwickeln. Dazu zĂ€hlen MĂŒdigkeit, Antriebslosigkeit, Gereiztheit und psychosomatische Störungen.

Wie kommt es zum Boreout?

Die Entstehung eines Boreout-Syndroms verlĂ€uft meist sehr Ă€hnlich, wie Rothlin und Werder zeigten: Beginnen wĂŒrde es mit dem GefĂŒhl einer dauerhaften Unterforderung am Arbeitsplatz. Langeweile, Unmotiviertheit und zunehmend fehlende Identifikation mit dem Job sind die Folgen. Damit einher geht oft ein starkes Hinterfragen der Sinnhaftigkeit der eigenen TĂ€tigkeit. Der ideale NĂ€hrboden fĂŒr Resignation und Boreout. VerstĂ€rkt wird diese Situation dabei oft noch durch eine Unternehmenskultur mit geringer WertschĂ€tzung und wenig Anerkennung fĂŒr erbrachte Leistung.

Das Boreout-Paradox

Um den Arbeitstag einigermaßen zu fĂŒllen, versuchen sich Betroffene zu beschĂ€ftigen. Sie surfen im Internet, schreiben private Nachrichten oder telefonieren mit Freunden. Die Angst, dass die eigene UntĂ€tigkeit bekannt werden und zum Verlust des Jobs fĂŒhren könnte, ist jedoch oft groß und fĂŒhrt zu einer paradoxen Verhaltensweise, in der die Betroffenen am Nichtstun festhalten, obwohl sie mittelfristig unzufrieden damit sind. So entwickeln sie Strategien, um den Zustand der Unterforderung zu erhalten, gleichzeitig aber fĂŒr Kollegen und Vorgesetzte produktiv zu wirken. Sie tĂ€uschen ein hohes Arbeitspensum vor, ziehen Aufgaben unnötig in die LĂ€nge oder machen sogar Überstunden, um den Schein zu wahren, mehr als gefordert zu sein. Mögliche Ursache fĂŒr dieses Verhalten ist die Angst, durch zusĂ€tzliche Arbeit plötzlich ĂŒberfordert zu werden und ins andere Extrem zu kippen. Denn wer lange wenig zu tun hatte, gerĂ€t leicht in Stress, wenn die Aufgaben wieder mehr werden. Langfristig fĂŒhrt diese Strategie jedoch nicht zur Lösung des Kernproblems, sondern verstĂ€rkt die Belastung der Unterforderung und die SchuldgefĂŒhle nur noch. Die Konsequenzen sind dem Burnout gar nicht unĂ€hnlich: Frust, Gereiztheit, bis hin zu Depressionen.

Langeweile und Unterforderung sind also nicht zu unterschĂ€tzende Belastungsfaktoren im tĂ€glichen Arbeiten. Doch das heißt nicht, dass man nach ein paar langweiligen Tagen im BĂŒro schon gefĂ€hrden ist, an einem Boreout-Syndrom zu erkranken. Boreout entsteht selten von heute auf morgen. Vielmehr ist es ein Prozess, der sich schleichend ĂŒber lĂ€ngere Zeit hinweg entwickelt.

Raus aus der Boreout-Falle

Bei der Vermeidung von Boreout kommt eine große Verantwortung den FĂŒhrungskrĂ€ften zu. Wer alles selbst ĂŒbernimmt, anstatt Mitarbeiter zu fĂŒhren und an sie produktiv zu delegieren, fördert Situationen, die mit Boreout enden können. Gleichzeitig ist es auch wichtig, Aufgaben entsprechend der Interessen von Mitarbeitern zu verteilen, damit sich jeder mit seinen StĂ€rken einbringen kann. Und auch Lob und Anerkennung kann auf Dauer motivierender sein, als so mancher Bonus oder andere Benefits.

Ist es aber bereits soweit, gilt es, als Betroffener so gut wie möglich dagegen zu steuern:

Sprich darĂŒber

Auch, wenn es anfangs Überwindung kostet und einem gefĂŒhlten Tabubruch gleichkommt: Suche das GesprĂ€ch mit Vorgesetzten oder der Personalabteilung. ErklĂ€re dein Problem und dass du gerne gemeinsam an einer Lösung arbeiten möchtest. Vielleicht hast du auch bereits erste Ideen, welche Aufgaben dich interessieren oder du in Zukunft ĂŒbernehmen möchtest.

Mache dir Stress

Was vielleicht etwas komisch klingt, kann durchaus etwas Gutes sein. Denn Stress ist nicht gleich Stress. Dauerhafter Stress (Distress) ist fĂŒr niemanden gut, kurzfristiger Stress (Eustress), wenn wir gefordert sind, kann sich sehr positiv auf uns auswirken. Fordere deinen Geist heraus: Bilde dich fort, lerne einen neuen Skill, lies ein Buch und stelle dich neuen Herausforderungen. Unterforderung im Job muss nicht Unterforderung im Leben bedeuten. Und mit jeder gemeisterten Aufgabe tust du dir etwas Gutes.

Lerne, mit dem Stress umzugehen

Lerne bewusst, dich zu entspannen und dem andauernden Stress zu entkommen. HierfĂŒr eigenen sich verschiedene Methoden wie autogenes Training, Meditation, Atemtherapie oder auch Qi Gong sehr gut, um den Stress in den Griff zu bekommen und wieder mehr Ausgleich zu finden. Auch im Zuge einer Psychotherapie können wertvolle Methoden zur StressbewĂ€ltigung erlernt werden.

Sag ja zur VerÀnderung

Sollte es nicht möglich sein, deine Arbeitssituation zu verĂ€ndern und du auf Dauer unterfordert und unzufrieden bist, kann ein Neustart manchmal helfen. Wechsle die Abteilung, die Firma oder – wenn möglich – auch den Job, um dich neuen Herausforderungen zu stellen und an ihnen zu wachsen. 

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Christoph Madl

veröffentlicht von Christoph Madl, MA

Christophs Ziel ist es als Recruiting Specialist Karrierechancen und das ganz persönliches GlĂŒck des Einzelnen zu vermehren. Dabei geht er als Mediator und Wegbereiter fĂŒr unsere Talente gerne innovative Wege und begeistert mit seiner Leidenschaft und seinem Engagement.

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